DGC Albatros Forum

Normale Version: Tipps und Tricks beim Windenschlepp
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Da bei uns im Verein sehr viel geschleppt wird, möchte ich hier einen Forumseintrag eröffnen, der es ermöglicht persönliche Erfahrungen an andere weiterzugeben. Nützlich kann dies sein vor allem für frisch ausgebildete Piloten, Piloten die nur gelegentlich an der Winde fliegen aber auch erfahrene Winden-Piloten, bei denen die Ausbildung schon länger zurück liegt.
Ich möchte mit einem Thema beginnen, das mich in letzter Zeit öfter genervt hat.
Seilfallschirm zusammenlegen:
Nach Beendigung des Schleppbetriebes müssen die Seilfallschirme zusammengelegt und in dem Behälter an der Winde verstaut werden.
Die beste Methode ist, das Vorseil zusammenzuraffen, in den am Boden liegenden Seilfallschirm zu legen und darin einzurollen. Danach werden die Fangleinen des Seilfallschirmes über den zusammengerollten Seilfallschirm gewickelt.
Vorteil:
beim nächsten Schleppbetrieb müssen nicht erst die verzwurlten Fangleinen vom Seilfallschirm mit dem Vorseil entknotet werden.
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Seilausziehen:
Das wichtigste beim Seilausziehen ist: Die beiden Seile beim Anfahren auf Spannung bringen, langsam beschleunigen, gleichmäßig fahren und vor allem zum Schluß langsam zum Stehen kommen. Zu starkes Bremsen führt zum Nachlaufen der Seiltrommeln und möglicherweisen zum Seilüberwurf.
Außerdem sind die Seilauszieh-Fahrzeuge als Nutzfahrzeuge und nicht als Sportgeräte zu behandeln.
Kommando "Seil straff":
... heißt nicht, daß das Schleppseil vom Piloten bis zur Winde vom Boden abgehoben sein muß und der Pilot dabei in 45° Rückenlage bis zum Kommando "fertig" ausharrt.
Mir persönlich reicht es, wenn das Seil einigermaßen in Zugrichtung liegt und ich dabei noch bequem stehen kann. Nicht selten muß man wegen ungünstiger Windverhältnisse einige Minuten warten.
Nach dem Kommando "fertig" halte ich dem ansteigenden Seilzug solange entgegen wie es die Haftreibungswerte meiner Schuhsohlen erlauben.
Seilriss bzw. Sollbruchstellenriss:
... passiert seit wir die Kunststoffseile verwenden äußerst selten.
In niedriger Höhe (bis ca. 30m) kann dies zu Problemen führen, da das Fluggerät durch den plötzlichen Zugverlust stark nach vorne nickt.
Wenn der Pilot in der Phase bis zum Erreichen der Sicherheitshöhe nicht voll bei der Sache ist (z.B. beide Bremsen loslassen um sich mit den Händen das Sitzbrett unter den Hintern zu schieben; an den Fluginstrumenten rumhantieren oder ähnliches) kann er das Fluggerät unter Umständen nicht rechtzeitig abfangen und erzeugt einen kostspieligen Flurschaden.
Nachdem man das Fluggerät wieder unter Kontrolle hat, sollte man sich von dem Seilstück das man noch dranhängen hat trennen.
Vorzugsweise befindet man sich dabei über der Schleppstrecke, damit das herabfallende Vorseil leichter zu finden ist.
Wenn in großer Höhe die Sollbruchstelle reißt und man dies als solches erkennt, ist es vorteilhafter, daß man das Vorseil hochzieht, in den Schoss legt und damit zum Startplatz zurückfliegt. Mit dem Vorseil auf Strecke gehen sollte man nur, wenn man sicher ist, daß eine Ersatzgarnitur an der Winde vorhanden ist, oder man hat sowieso vor den Verein zu wechseln.
Halt Stop Halt Stop Halt Stop
Wenn ein Startleiter erkennt daß etwas nicht stimmt mit dem Schirm des startenden Piloten oder auch nur meint sowas zu erkennen dann soll das dreifache "Halt Stop" sofort kommen. Freilich kann man sich aus ungünstiger Betrachtungsposition vielleicht mal täuschen. Aber lieber 10x umsonst gestoppt (was vielleicht etwas nervig sein mag [vielleicht]) als 1x zu wenig gestoppt (was sicherlich schmerzlich ist)