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Nachruf
#1
Etwa 1978/1979 tauchte Johann Obermaier, alias Hanigey, in Holzhausen am Übungshang auf. Er war begeisterter Modellflieger und brachte so ziemlich alles in die Luft, was Flügel hatte.

Im Drachenfliegen sah er eine neue Herausforderung. Es dauerte dank seinen Vorkenntnissen nicht lange, bis er den Bogen heraus hatte. Von da an war kein Berg vor ihm mehr sicher. Der Stratos war ihm bald nicht mehr genug, und mit dem Ranger und dem Ranger HS folgten leistungsstärkere Geräte.

1981 war Hans einer der ersten, der sich per Hand in die Luft schleppen ließ. Er war es auch, der die erste Abrollwinde unseres Vereins erdachte und baute – die legendäre „Mistgreiferwinde“, die selbst DHV-Funktionäre zum Staunen brachte. Im gleichen Jahr begann er auch das Motorfliegen mit einem motorisierten Ranger. Gemeinsam mit Hans Zieglgruber war der der Erste, der mit dem Motordrachen von Kufstein aus die Alpen via Brenner bis kurz vor Venedig überquerte.

1982 stellte Großklaus die erste gleichnamige stationäre Schleppwinde vor. Und wieder war es Hans, der nach der Ausstellung auf der Flugmesse am Kandel sofort mit dem Nachbau der Winde begann. Unter seiner Leitung entstand unsere erste stationäre Winde, die wohl heute noch im Nordosten Deutschlands in Betrieb sein dürfte.

Hans war es auch, der unserer 1982 gegründeten IG Drachenschlepp nach vielen wilden Schlepps auf allen möglichen Straßen und Wiesen zum ersten offiziellen Schleppgelände in Altfraunhofen verhalf.

Ein Jahr später nannte er mich in seiner rauen, aber herzhaften Art bei unseren Wochenendstammtischen in Holzhausen so lange scherzhaft, aber nachdrücklich einen Feigling, bis ich (nach einer mehrjährigen, verletzungsbedingten Flugpause) mit seinem alten Stratos in Holzhausen wieder zu fliegen begann. Danke Hans – ohne dich wäre ich wohl nie mehr in die Luft gekommen. Ihm verdanke ich viele unvergessliche Momente in meinem Leben.

Als die ersten Starrflügler aufkamen, war Hans natürlich einer der Ersten, die den Umstieg wagten. Mit dem Helios („die weiße Taube“) war er von da an unterwegs, und auch der erste moderne Starrflügler, der Pegasus von Lutz, war bald sein eigen.

Als ihm die Drachenfliegerei nicht mehr genügend Reize bot, machte Hans den nächsten Schritt. In kurzer Zeit hatte er den PPL in der Tasche und war bald darauf mit Franz Brandmeier stolzer Besitzer eines Motorseglers. Viele Jahre engagierte er sich sehr beim Fliegerclub in Vilsbiburg, ehe er sich vor einigen Jahren nach dem Tod seines Bruders aus der Fliegerei zurückzog.

Servus Hans – wir werden dich nie vergessen. Du warst für Viele von uns eine große Bereicherung im Leben.




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